Lateinamerika: Soforthilfe

Die Länder Lateinamerikas sind von multiplen Krisen betroffen. Mit Soforthilfe-Projekten unterstützt das DRK die Rotkreuzgesellschaften vor Ort, schnell und wirksam zu reagieren.
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Naturkatastrophen und Migration
Lateinamerika ist weltweit eine der am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Regionen. Erdbeben, Hurrikans, Überschwemmungen und Dürren treten aufgrund geografischer und klimatischer Bedingungen regelmäßig auf und verursachen immense Schäden. Gleichzeitig führen soziale und politische Instabilität sowie große Migrationsbewegungen zu humanitären Notlagen.
Drei Helfende mit Wasserkanistern
Verteilung von Hilfgsgütern in Brasilien.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) leistet in diesen Situationen schnelle und wirksame Soforthilfe, die durch die enge Zusammenarbeit mit den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften ermöglicht wird. Mit ihren Strukturen und Netzwerken vor Ort gewährleisten diese eine besonders effiziente und bedarfsgerechte Hilfe. Die einzigartige Stärke des Rotkreuz-Netzwerks basiert auf der Arbeit der vielen Freiwilligen, die den betroffenen Gemeinschaften selbst angehören. Dadurch kann Hilfe nicht nur schnell bereitgestellt, sondern auch spezifisch an die lokalen Bedürfnisse angepasst werden.
Ob medizinische Versorgung, Nahrungsmittel oder sauberes Wasser – das DRK unterstützt die lokalen Partner dabei, in Krisensituationen unverzüglich zu reagieren und langfristig die Resilienz der betroffenen Gemeinden zu stärken. Die Zusammenarbeit und das Vertrauen in die Strukturen vor Ort machen diese humanitäre Arbeit so effektiv und nachhaltig.
Soforthilfe in Honduras
Reaktion auf Dengue-Ausbruch
Reduzierung der Dengue-Fälle & Verbesserung der Gesundheit
Freiwilliger im Gespräch mit Frau
Gemeinsam gegen Dengue: Gemeinsam mit Mitarbeitenden staatlicher Einrichtungen und Gemeinde-Organisationen veranstalten Freiwillige des Roten Kreuzes intensive Aktions- und Sensibilisierungstage.
Menschengruppe vor Gebäude
Die Aktions- und Sensibilisierungstage dienen vor allem der Beseitigung von Brutstätten und der Ausrottung des Überträgers des Denguefiebers.
Im Jahr 2024 wurden mehr als 100.000 Dengue-Fälle in Honduras registriert. Die hohe Anzahl der Infektionen führte zu einer Überlastung des Gesundheitssystems und dem Ausruf des nationalen Notstands. Der begrenzte Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen erhöhte das Dengue-Risiko in Honduras zusätzlich.
Unterstützung des DRK
Mit dem Ziel, der Verbreitung von Dengue präventiv und nachhaltig entgegenzuwirken, unterstützt das DRK die folgenden Maßnahmen des Honduranischen Roten Kreuzes zur Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen in zehn Gemeinden in La Paz:
Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsdiensten sowie Wasser- und Sanitäreinrichtungen
Förderung der Gesundheitsprävention durch Kommunikations- und Aufklärungskampagnen
Frau mit Helfer und Wasserkanister
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist unverzichtbar für die Gesundheit.
Freiwilliger nebelt Bus ein
Um die Dengue übertragenden Moskitos zu bekämpfen und so die Ausbreitung des Dengue-Fiebers zu stoppen, kommen auch Ausräucherungskampagnen zum Einsatz - wie hier während der COVID-19-Pandemie.
Schutz, Gleichstellung und Inklusion
Um Sicherheit und Wohlergehen unterschiedlich gefährdeter Gruppen zu gewährleisten, sind die Kommunikationsmaßnahmen spezifisch auf deren Bedürfnisse zugeschnitten. Bei der Gestaltung der Hygienemaßnahmen kommen zudem Gender- und Inklusionsansätze zum Tragen. Und durch Community Engagement and Accountability (CEA) werden Partizipation und Dialog mit den Gemeinden sichergestellt.
Durch Spenden kann das Risiko für den Ausbruch von Dengue auch in Zukunft über die Laufzeit des Soforthilfe-Projekts hinaus verbessert werden. Jetzt spenden!
Projektdaten
Region: La Paz, Honduras
Laufzeit: 19.06. bis 31.12.2024
Projektvolumen: 250.000 Euro
Finanzierung: Auswärtiges Amt; DRK/Spenden
Partner: Honduranisches Rotes Kreuz
Soforthilfe
Dengue-Fieber in Guatemala
Ausbruch historischen Ausmaßes
Freiwilliger misst Blutdruck
Gesundheitsdienste in Guatemala
Zwei Rotkeuzlerinnern zeigen Poster
Zwei Mitarbeiterinnen des Guatemaltekischen Roten Kreuzes halten in einem im Dorf nahe der Grenze zu Honduras einen Vortrag zur Prävention von Dengue-Fieber.
Der Dengue-Ausbruch in Guatemala hat 2024 historische Ausmaße angenommen. Bis Juli 2024 wurden über 48.000 Verdachtsfälle gemeldet. Besonders betroffen waren Kinder unter 15 Jahren. Die stark steigenden Fallzahlen haben zu einer Überlastung der Krankenhäuser und Notdienste geführt.
Das Guatemaltekische Rote Kreuz (GRK) hat gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz und in enger Abstimmung mit den nationalen Behörden umfassende Maßnahmen ergriffen, um die besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen in den betroffenen Regionen zu unterstützen.
Die Projektaktivitäten tragen dazu bei, die Verbreitung von Dengue einzudämmen und das Gesundheitssystem zu unterstützen. Darüber hinaus schützen sie die Gesundheit und Lebensgrundlagen der betroffenen Menschen vorausschauend und langfristig.
Helfer laden Wassereimer von Ladefläche ab
Verteilung von verschließbaren Wassereimern und Filtern
Helfer trägt Container und Karton
Für Reinigungsaktionen und die Beseitigung von Mückenbrutstätten braucht es verschiedenes Zubehör.
Beseitigung von Mückenbrutstätten und Umsetzung von Reinigungskampagnen
Aufbau eines Gesundheitsüberwachungssystems zur fühzeitigen Diagnose und Behandlung von Dengue-Fällen
Verteilung von Wasseraufbewahrungsbehältern, Hygiene- und Haushaltsreinigungssets an gefährdete Haushalte
Bereitstellung von Müllcontainern und Geräten zur chemischen Bekämpfung von Mücken
Schulung von Gesundheitspersonal und Freiwilligen des GRK speziell im klinischen Management von Dengue
Projektdaten
Regionen: Quetzaltenango und Retalhuleu im Westen des Landes – zwei der am stärksten betroffenen Gebiete
Laufzeit: 15.08. bis 31.12.2024
Projektvolumen: 200.000 EUR
Finanzierung: Auswärtiges Amt, DRK
Partner: Guatemaltekisches Rotes Kreuz
Soforthilfe in Brasilien
Überschwemmungen in Rio Grande do Sul
Überschwemmter Stadtteil von Porto Alegre
Luftaufnahme der überfluteten Straßen im Stadtteil Sarandi in Porto Alegre, Bundesstaat Rio Grande do Sul, Brasilien, am 5. Mai 2024. (Foto: Carlos Fabal/AFP)
Menschen in Booten in überfluteter Straße
Das Militär und Freiwillige retten Bewohner aus Häusern, die vom Wasser des Guaiba-Sees in Porto Alegre überflutet wurden. (Foto: GILMAR ALVES/ASI/Agência Estado via AFP)
Zwei Rotkreuzler vor Trümmern
Mitarbeitende des Roten Kreuzes bei der Bewertung der Schäden in den von den Überschwemmungen betroffenen Gemeinden in Rio Grande Do Sul.
Rotkreuzlerin am Tisch mit Seniorin
Eine Freiwillige registriert von der Katastrophe betroffene Menschen in der Gemeinde Asa Branca, damit sie Zugang zu verschiedenen Diensten des Roten Kreuzes erhalten können.
6 Rotkreuz-Helfer in mit Hilfsgüterpaletten befüllter Halle
Eine Lieferung von Hilfsgütern des Deutschen Roten Kreuzes hat das Humanitäre Zentrum in Panama in Richtung Rio Grande do Sul verlassen, um den von der Flutkatastrophe betroffenen Familien zu helfen.
Helfende beim Kisten-Verteilen und Gespräch
Bei einer Hilfsgüterverteilung
Die verheerenden Überschwemmungen im Mai 2024 im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul, forderten mehr als 169 Todesopfer und über 800 Verletzte.
2,3 Millionen Menschen sind direkt von den Überschwemmungen betroffen, darunter mehr als 550.000 Binnenvertriebene. Die öffentliche Infrastruktur und wirtschaftliche Lebensgrundlagen wurden massiv geschädigt Indigene Bevölkerungsgruppen und Menschen in ländlichen Gebieten leiden besonders unter den negativen Auswirkungen der Überschwemmungen.
In enger Abstimmung mit dem Brasilianischen Roten Kreuz (BRK) und der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds (IFRC) konzentrierte sich das DRK darauf, besonders vulnerablen Haushalten schnell und effizient zu helfen:
Verteilung von 1.700 Haushaltsreinigungs-Sets und 8.500 Decken
Durchführung von Bargeldhilfen zu je 242 Euro für 1.000 Familien, die es ihnen ermöglicht, ihre dringendsten Bedürfnisse selbstbestimmt zu decken
Projektdaten
Region: Rio Grande do Sul
Laufzeit: 01.06. bis 31.12.2024
Projektvolumen: 500.000 EUR
Finanzierung: Auswärtiges Amt; DRK/Spenden
Partner: Brasilianisches Rotes Kreuz, IFRC
Soforthilfe
Migration in Zentralamerika
Die Migrationsrouten durch Mexiko, Costa Rica und Honduras gehören zu den wichtigsten Transitwegen für Menschen auf der Flucht im Raum Lateinamerika. Viele Migrantinnen und Migranten sind auf ihrer Reise extremen Gefahren und Belastungen ausgesetzt, insbesondere vulnerable Gruppen wie unbegleitete Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Die stark steigenden Migrationszahlen belasten sowohl die Transitländer als auch die lokalen Gemeinschaften erheblich und erfordern eine gezielte humanitäre Unterstützung.
Gruppe vor Einsatzwagen mit Freiwilligen
Die HSPs (hier in Honduras) bieten verschiedene Hilfeleistungen für die Migrantinnen und Migranten an, unter anderem medizinische Erstversorgung.
Helferin und Mann mit Handys sprechen
Um in Kontakt mit der Familie bleiben zu können, ist es wichtig, dass das Handy geladen ist – nicht nur in Honduras, wie hier im Bild.
Helfer im Gespräch mit Menschengruppe
Die Freiwilligen informieren zu verschiedenen Themen (hier in Honduras).
Helferin untersucht Fuß eines Mannes
Lange Fußmärsche können zu Überlastung und Verletzungen führen. Die Freiwilligen des Roten Kreuzes helfen bei der Versorgung der Wunden – wie hier in Costa Rica.
Helfer am Steuer
Mit den mobilen HSPs finden die Migrantinnen und Migranten einen sicheren Ort und lebenswichtige Unterstützung auf der Durchreise. Sie dienen ihrer Widerstandsfähigkeit.
Helfer und Schlange von Begünstigten
Die Verteilung von Hygieneartikeln in Mexiko
Im Rahmen dieses Projekts unterstützt das DRK – gemeinsam mit den Rotkreuz-Gesellschaften in Mexiko, Costa Rica und Honduras – Humanitarian Service Points (HSPs) an zentralen Orten entlang der Migrationsrouten, insbesondere in Grenzregionen. Diese HSPs bieten dringend benötigte Unterstützung für Menschen in Not. Zu den Leistungen zählen medizinische Erstversorgung, psychosoziale Unterstützung, Trinkwasser, Menstruationskits sowie die Möglichkeit, Mobiltelefone aufzuladen und mit Familienangehörigen in Kontakt zu treten. Besonders wichtig ist auch die Vermittlung an Schutzmechanismen gegen Risiken von Gewalt oder Ausbeutung sowie die Bereitstellung von Informationen, die Migrantinnen und Migranten helfen, sichere Entscheidungen zu treffen.
Die Freiwilligen der Rotkreuz-Gesellschaften vor Ort spielen eine zentrale Rolle, um diese Hilfe schnell und flexibel bereitzustellen. Durch ihre starke lokale Verankerung und ihre enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinschaften gewährleisten sie, dass die Unterstützung genau dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Projektdaten
Länder: Mexiko, Honduras, Costa Rica
Laufzeit: 15.11.2023 bis 30.06.2024
Projektvolumen: 313.900 EUR
Finanzierung: Auswärtiges Amt; DRK/Spenden
Partner: Honduranisches Rotes Kreuz, Mexikanisches Rotes Kreuz, Costa-ricanisches Rotes Kreuz
Soforthilfe
Überschwemmungen in Kolumbien
Im November 2024 kam es aufgrund des La-Nina-Phänomens in Kolumbien zu schweren Überschwemmungen, sodass der nationale Katastrophenzustand ausgerufen wurde.
In Guajira z.B. waren 195.250 Menschen (39.050 Haushalte) von Sturzfluten in 13 Gemeinden betroffen, darunter viele Migranten aus Venezuela.
Es ist von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung der Situation, dass in den betroffenen Gemeinden die Mindeststandards für den Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung sichergestellt werden.
Verladung von runden, gestapelten Wasserkanistern
Verladung von Wasserkanistern, die durch das DRK zur Verfügung gestellt wurden
Die Soforthilfe des DRK unterstützt sechs Regionen mit folgenden Hilfsmaßnahmen:
Bereitstellung von Wasser durch Tankwagen oder Zisternen
Verteilung von Wasser in Kanistern (mindestens 15 Liter pro Person und Tag)
Einrichtung und Betrieb von Wasserstationen.
Bereitstellung von 33.450 Lebensmittelpaketen unter Berücksichtigung besonders gefährdeter Gruppen wie Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen
Projektdaten
Region: Chocó, Amazonas, Guajira, Antioquia, Santander, Norte de Santander
Laufzeit: 15.11. bis 31.12.2024
Projektvolumen: 150.000 EUR
Finanzierung: Auswärtiges Amt; DRK/Spenden
Partner: Kolumbianisches Rotes Kreuz
Zugefügt 2025 Februar 2